Hexenwelt

 

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Hexen und Hexenverfolgung

 

Für die meisten der Menschen heute,

die sich mit der Problematik des Glaubens an Hexenkünste

nicht intensiver befasst haben,

handelt es sich dabei um ein Phänomen des Mittelalters,

und es herrscht die Meinung vor,

die Zeit des Hexenglaubens sei auch die der Hexenverfolgungen.

In der Tat stellt sich die Realität wesentlich komplexer dar.


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Der Beginn an sich liegt beim Glauben an übernatürliche Kräfte

und Mächte.

Denn der Mensch glaubte früher und teilweise noch heute,

dass die ganze Welt und mit ihr alle Tiere, Pflanzen

und nicht lebendigen Dinge beseelt seien (= Animismus).

Er begann diese ihn umgebenden und die Natur

steuernden Kräfte zu personifizieren

und in Form von Göttern zu verehren,

wobei das Wirken der einzelnen Götter sowohl positiv als auch negativ,

also ambivalent war, z.B. war Apollo der Verursacher von Seuchen,

als auch ein wichtiger Heilgott.

Diese Götter versuchte der Mensch durch genau festgelegte Praktiken zu beeinflussen.

Dies war die Geburtsstunde der Zauberei und Magie.

 

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Wir kennen zwei Arten von Magie, die negative ( = Schadenszauber)

und die positive (Abwehrzauber und Fruchtbarkeitszauber).

Die Praktiken der Magie sind vielfältig und nicht überschaubar.

Dennoch lassen sich bestimmte Grundmuster feststellen,

wie z.B. Analogiezauber, Kontaktzauber, Zaubersprüche,

Zaubermittel ( Salben, Getränke, Speisen, Gegenstände).

Hexe !

Bei diesem Wort kommen dir bestimmt die

unterschiedlichsten Dinge in den Sinn:

 

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böse alte Frauen mit Buckel, Hakennase,

Warzen und einer Katze auf der Schulter.

Vielleicht denkst du auch an das Märchen

„Hänsel und Gretel“ der Gebrüder Grimm.

Und sicherlich verbindest du das Wort „Hexe“ mit Magie,

Zauberei oder einfach mit „verhexen“.

Hexen waren für Menschen in früheren Zeiten immer etwas Böses.

Im Mittelalter wurden viele Frauen,

die als Hexen bezeichnet wurden,

verfolgt und auf fürchterliche Art umgebracht


... siehe auch unter Hexenverfolgung ..

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Mit der ersten Hexenverbrennung im
Jahre 1275 in Frankreich begann eines der
düstersten Kapitel der Menschheit.
Schließlich traf die Verfolgung nicht nur weise Frauen.
Jede Frau, aber auch Männer und Kinder,
konnte verdächtigt werden, eine Hexe zu sein.
Wenn man also jemanden loswerden wollte,
der einem nicht passte, beschuldigte
man die Person der Hexerei.
In fünf Jahrhunderten wurden
viele Millionen Hexen umgebracht.

Eine Frau brauchte nur rote Haare zu haben,
zu schielen, besonders schön
oder besonders hässlich zu sein,
um sie verdächtig erscheinen zu lassen.
Unter grauenvoller Folter gestand sie schließlich alles,
was man ihr in den Mund legte.
Den Höhepunkt des Hexenwahns
erlebte Mitteleuropa zwischen

den Jahren 1600 und 1650.
Die letzte Deutsche Hexe wurde am
11. April 1775 in Kempten umgebracht.

 

Die Hexenverfolgungen forderten mehr Opfer
als alle zur damaligen Zeit geführten Kriege.
Du siehst also, dass Hexen im Grunde genommen
nette und kluge Menschen waren,
die oftmals einfach nur herrschaftlichen
Machenschaften zum Opfer fielen.

Hexerei – war früher gar nicht lustig

 


Wer galt als Hexe?

Als Hexe bezeichnet wurden fast immer nur Frauen,
und zwar meistens weise Frauen:
Sie kannten sich mit Kräutern und heilenden Pflanzen aus,
und halfen anderen Frauen bei der Geburt als Hebamme.

Manchmal wurden den so genannten Hexen auch

seherische Fähigkeiten nachgesagt,
es hieß, sie könnten die Zukunft vorhersagen
oder Menschen und Tiere verhexen.
Oft unterschieden sich die angeblichen
"Hexen" jedoch nur dadurch,
dass sie einfach schreiben
und lesen konnten und somit vielen
anderen Menschen voraus waren.

Eine einheitliche Beschreibung für eine Hexe gab es nicht:
Zwar wurden oft die Rothaarigen zu Hexen erklärt,
es gab aber genauso
braun- und schwarzhaarige Hexen.
Letztlich wurden einfach Menschen,
die man loswerden wollte,
als Hexe bezeichnet.

 

Hexenprozesse

Die verdächtigen Frauen wurden jedoch
nicht einfach verhört,
sondern regelrecht gefoltert:
Manchmal wurden sie so lange an den Beinen
aufgehängt, bis sie zugaben,
eine Hexe zu sein.

Berüchtigt war auch die Wasserprobe -
da wurde eine vermeintliche Hexe gefesselt
und in einen See geworfen.
Kam die Frau wieder an die Oberfläche,
hatte sie übernatürliche Kräfte
und war somit eine Hexe. Ging sie unter,
war sie unschuldig.
In beiden Fällen kam die Frau jedoch
nicht lebendig davon!

Hexen heute?

Neben Bibi Blocksberg

und Harry Potter

oder den Magierinnen aus der TV -Serie "Charmed"
gibt es auch heute noch eine ganze Reihe Menschen,
die sich außerhalb des Faschings als Hexe oder Magier bezeichnen.
Oft sind es Menschen, die sich mit
der Naturheilkunde beschäftigen oder
von überzeugt sich, übersinnliche Kräfte zu haben.
Auch im Internet wimmelt es von Hexen-Clubs
und Hexenmeistern.
Ob diese Hexen und Hexer aber wirklich besondere Fähigkeiten haben,
ist ziemlich unwahrscheinlich.
Einer Sache können sich jedoch sicher sein:
Heutzutage brauchen sie den Scheiterhaufen
nicht mehr fürchten !